Ich sagte unlängst ein­mal in einem Work­shop ´Ich mag sehr gerne mit all den Organ­i­sa­tio­nen arbeit­en mit denen ich eben arbeite, aber ich kenne keine, die all meine Ansprüche erfüllt.….´naja aber Aus­nah­men gibt es. Eine der Organ­i­sa­tio­nen die ich bei näher­er Betra­ch­tung großar­tig und berührend emp­fand ist das Heim ´Son­nweid´ in Wet­zikon bei Zürich, das auf die Betreu­ung und Pflege von Men­schen mit Demenz spezial­isiert ist (www.sonnweid.ch).
Ja und wie komme ich zu dieser Ein­rich­tung? Vor eini­gen Jahren, im Zuge ein­er Aus­bil­dung als Hos­pizbe­gleit­er, bewarb ich mich um ein Prak­tikum in dieser Ein­rich­tung, 14 Tage und unbezahlt natür­lich. Ich musste mich sehr bemühen um einen Platz zu bekom­men. Von der ersten Minute an fühlte ich mich im Team der ´Pfle­geoase´ für Men­schen mit schw­er­er Demenz großar­tig aufgenom­men, und vor allem merk­te ich, hier gibt es keine Hier­ar­chie von Tätigkeit­en, son­dern alle Tätigkeit­en wer­den als gle­ich­w­er­tig gese­hen. Ich per­fek­tion­ierte zB meine Fähigkeit­en im Zurechtschnei­den von winzi­gen weichen gebut­terten Toast­stück­en, ich half beim Mobil­isieren von Patien­ten, ich führte Pro­tokoll in der Team­sitzung etc.etc. Es war großar­tig zu erleben dass abso­lut jede Tätigkeit wert­geschätzt wurde. Und eben­so erfreut war ich üb er die vor­be­halt­lose Kreativ­ität des Staffs im Umgang mit den Patien­ten – so waren zB kleine Schälchen mit Snacks an strate­gisch wichti­gen Stellen wie am Lift verteilt, beson­ders für Patien­ten, denen regelmäßige Nahrungsauf­nahme zunehmend fremd wurde. Nor­mal­ität, Nähe und Leichtigkeit sind Werte im Umgang mit den Bewohn­ern, und diese Werte wer­den gelebt.
Und ein drit­ter Aspekt fiel mir auf, der auf andere Organ­i­sa­tio­nen über­trag­bar ist, näm­lich die strin­gente innere Inten­tion der Mitar­beit­er. Es gab keine diver­gen­ten Philoso­phien im Umgang mit den Bewohn­ern, son­dern eine klare Lin­ie von Fre­undlichkeit und Zuwen­dung auf Basis von pro­fes­sioneller Qual­i­fika­tion. So war de fac­to das gesamte Haus (bis zu den Mitar­beit­ern der Küche) bestens in Val­i­da­tion nach Nao­mi Feil geschult.
Eine gemein­same Inten­tion, Nähe und Leichtigkeit im täglichen Umgang mit den Bewohn­ern und die Wertschätzung jeglich­er Tätigkeit sind also Zutat­en ´mein­er´ Lieblings-Organisation.….aber es gäbe auch noch ein paar andere, dazu später mal.